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Solidarität bis zuletzt

Einblick in das Hospiz Vilsbiburg anlässlich des Welthospiztages am 10. Oktober

HospizVilsbiburg

„Solidarität bis zuletzt“ lautet das Motto des diesjährigen Welthospiztages, der jedes Jahr am zweiten Samstag im Oktober stattfindet. Da aufgrund der Corona-Pandemie keine Veranstaltungen angeboten werden können, nehmen die LAKUMED Kliniken den Welthospiztag zum Anlass, um einen Einblick zu geben, wie in den vergangenen Monaten trotz der Corona-Pandemie den schwerkranken Bewohnern bis zum letzten Atemzug Geborgenheit und Fürsorge entgegengebracht wurde – getreu dem diesjährigen Motto des Welthospiztages: „Solidarität bis zuletzt“. 

„Die Corona-Krise hat den Alltag im Hospiz für Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter verändert und Maßnahmen nötig gemacht, die mit dem Hospizgedanken nur schwer zu vereinbaren sind“, sagt Erika Bäumel, Leiterin des Hospizes in Vilsbiburg. So wurde beispielsweise der Besucherverkehr zu Beginn der Pandemie stark eingeschränkt: Pro Bewohner waren nur drei eingetragene Angehörige oder Freunde erlaubt. „Da sich unsere Bewohner kurz vor dem Lebensende befinden und nicht wissen, ob sie geliebte Menschen am nächsten Tag noch einmal sehen können, konnte zum Glück ein komplettes Besuchsverbot verhindert werden“, so Bäumel. Im Juli wurde der beschränkte Besucherverkehr aufgehoben – mit der Auflage, dass nicht mehr als drei Besucher gleichzeitig kommen dürfen und in den öffentlichen Bereichen eine Maske getragen wird. 

„Die Hospizarbeit lebt von Nähe, Mimik und Gestik“, erklärt Bäumel weiter. „Daher ist das Tragen einer Maske und das Abstandhalten zu anderen Menschen für die palliative Versorgung nicht sehr förderlich.“ Manche Bewohner würden sogar sehr ängstlich reagieren, wenn Pflegekräfte mit Maske das Zimmer betreten. Nach Rücksprache mit den Angehörigen werde in solchen Fällen dann auf das Tragen einer Maske im Zimmer verzichtet.
Auch zusätzliche Therapieangebote wie Entspannungs-, Atem- und Musiktherapie mussten aufgrund der Corona-Pandemie für einige Zeit pausieren. „Mit viel Kreativität haben wir alternative Angebote für die schwerkranken Menschen organisiert“, sagt Bäumel. So wurde unter Einhaltung des Mindestabstands ein Konzert im Garten durchgeführt und auch die Klinik-Clowns bewiesen viel Einfallsreichtum und zeigten ihre Auftritte vor den Zimmerfenstern der Bewohner. „Glücklicherweise dürfen seit Juli auch die Therapien unter Einhaltung der Hygienevorschriften wieder angeboten werden“, so Bäumel.

Vor der Corona-Pandemie kam Dr. Ursula Vehling-Kaiser regelmäßig zur Visite in das Hospiz. Um den Kontakt zu den Bewohnern trotz des Coronavirus aufrecht erhalten zu können, wurden die Visiten mit Hilfe eines Tablets online durchgeführt.

„Das Coronavirus hat unseren Alltag im Hospiz erheblich verändert“, sagt Bäumel. „Doch unsere neuen Strategien sind bisher sehr gut aufgegangen und dafür sind wir sehr dankbar.“ Möglich sind diese Wege nur, weil es für Hospize Sonderregelungen gibt, über die der deutsche Hospiz- und Palliativverband (DHPB) informiert.

Auch während der Corona-Pandemie durfte sich das Hospiz über finanzielle Unterstützung freuen. Zuletzt übergab vor zwei Wochen eine Frau, die anonym bleiben möchte, eine Spende in Höhe von 5000 Euro an Erika Bäumel. Die Spenderin begleitete vor sechs Jahren ihren Ehemann im Hospiz und dankte für die gute Versorgung ihres Mannes und auch für die Fürsorge, die sie als Angehörige erfahren durfte. Erika Bäumel dankte der Spenderin für die großzügige Unterstützung und auch allen Menschen, die das ganze Jahr über das Hospiz fördern.

Für Erheiterung sorgten die Klinik-Clowns vor den Zimmerfenstern der Bewohner.

Auch musikalische Klänge aus dem Garten erfreuten die Bewohner des Hospizes.