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Offene Verfahren ohne Netz

  • Nabelhernien-Operation nach Spitzyaufklappeneinklappen

    Bei primären kleinen Nabelhernien erfolgt der Verschluss der stabilen Bruchränder (Muskelhaut) durch eine kräftige Naht. Der Zugang erfolgt durch einen etwa 2-3 cm großen Schnitt am Nabel. Diese Operation wird zwar in Vollnarkose, dennoch aber normalerweise als ambulante Operation durchgeführt.

    Vorteile: Die Kürze des Eingriffs, das geringe Trauma und die sehr geringe Komplikationsrate. 

    Nachteile: Aufgrund der fehlenden Verstärkung durch ein Kunststoffnetz besteht ein etwas erhöhtes Risiko für einen erneuten Bruch, zudem muss eine mehrwöchige körperliche Schonung bis zur endgültigen Heilung eingehalten werden. 

  • Leistenhernien-Operation nach Shouldiceaufklappeneinklappen

    Dieses etablierte Verfahren stabilisiert die Bruchlücke durch Spaltung und Doppelung der inneren Bauchfaszie (Faszia transversalis), welche an den Unterrand des Leistenbandes fixiert wird. Darüber wird zusätzlich eine Muskelschicht (Musculus obliquus internus) genäht. Eine zusätzliche Stabilisierung mit einem Kunststoffnetz erfolgt nicht. Der Zugang erfolgt über einen etwa 5 cm langen Hautschnitt in der betroffenen Leiste. 

    Vorteile: Diese Operation kann mit einem kleinen Hautschnitt durchgeführt werden. Weitere Vorteile sind die geringe Komplikationsrate und die fehlende, wenn auch seltene Irritation durch Verzicht auf eine Netzverstärkung.

    Nachteile: Die erhöhte Rate an erneuten Brüchen im Vergleich zu den Verfahren mit Netz, sowie die Notwendigkeit der körperlichen Schonung und der verlängerte Arbeitsausfall bei schwerer körperlicher Arbeit.

    Insgesamt wenden wir dieses Verfahren v.a. bei Patienten im Wachstumsalter an, da hier die Verfahren mit Netzimplantation aufgrund des Körperwachstums nicht empfohlen werden. 

  • Leistenhernien-Operation nach Desardaaufklappeneinklappen

    Hier wird die schlaffe Bauchwand durch körpereigenes Gewebe (Muskelfaszie des äußeren queren Bauchmuskels) verstärkt. Dadurch können auch größere Bauchdeckendefekte ohne die Verwendung von Kunststoffnetzen stabilisiert werden. Dieses Operationsverfahren wird von uns v.a. bei Patienten mit einem erhöhten Risikoprofil für Entzündungen (Immunschwäche) oder bei Unverträglichkeiten auf die Kunststoffnetze sehr erfolgreich eingesetzt.

    Vorteile: Die Operation kann ambulant durchgeführt werden. Das Verfahren führt zu einer biologischen Verstärkung der Bauchwand durch körpereigenes Gewebe. Insbesondere bei Patienten mit Immunschwäche, vermehrter Seromneigung (Flüssigkeit im Wundbereich) oder Unverträglichkeiten von Kunststoffen kann dieses Verfahren erfolgreich eingesetzt werden. 

    Nachteile: Da dieses Operationsverfahren sehr neu ist, liegen momentan noch keine ausreichenden wissenschaftlichen Langzeitergebnisse vor. Allerdings sind die von uns gewonnenen Erfahrungen mit dieser Technik sehr vielversprechend. Dennoch sollte dieses Verfahren nur individuell zur Versorgung eingesetzt werden und zählt (noch nicht) zu den Standardverfahren. Weiterhin hängt die Möglichkeit der Verstärkung mit körpereigenem Gewebe maßgeblich von der Qualität des Gewebes ab. Falls die Stabilität des eigenen Gewebes nicht ausreichend ist, muss während der Operation auf ein Netzverfahren ausgewichen werden.


Die Deutsche Herniengesellschaft hat uns das Siegel für qualitätsgesicherte Hernienchirurgie verliehen.


Die Chirurgische Arbeitsgemeinschaft minimal-invasive Chirurgie CAMIC in der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie DGAV bescheinigte wiederholt, dass die Chirurgische Klinik I am Krankenhaus Landshut-Achdorf qualitativ höchste Anforderungen erfüllt.