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Gesundheit

Gangstörungen im Alter verhindern

Mit zunehmendem Lebensalter wird die banal anmutende motorische Leistung des Gehens schwerer. Wie kann geholfen werden?

Die Menschen werden heute in Industrieländern so alt wie nie zuvor. Seit den 1950er Jahren hat sich die Lebenserwartung in Deutschland um 15 Jahre verlängert. Das lange Leben mag ein Segen sein, führt aber gleichzeitig auch zu neuen Herausforderungen für die Menschen – denn mit dem Alter steigt auch das Risiko für verschiedene chronische Erkrankungen, die die Lebensqualität einschränken. Hierzu gehören beispielsweise auch Störungen der Mobilität wie Gangstörungen im Alter.

Mit zunehmendem Lebensalter wird die banal anmutende motorische Leistung des Gehens schwerer. Es kommt zu einer schleichenden Änderung des Gangbilds, die mit sinkender Gehgeschwindigkeit und Veränderungen des Körperschwerpunkts einhergeht. Das macht den Gang unsicherer und lässt die Gefahr eines Sturzes wachsen. 

Eine ausreichende Mobilität im Alter ist jedoch essenziell. Einkaufen, Kochen, Reisen, Ausflüge, Arzttermine: Wer mobil ist und mit Leichtigkeit durchs Leben „geht“, kann auch im Alter ein selbstständiges, aktives und erfülltes Leben führen. Das A und O für das sichere Gehen ohne fremde Hilfe und ohne Stürze ist die Prävention durch viel Bewegung, gezieltes Krafttraining im Alltag, gesunde Ernährung und ein aktives Sozialleben.
 


Wie kommt es überhaupt zu Gangstörungen?

Dafür sind auf der einen Seite altersbedingte Veränderungen des Körpers verantwortlich. Auf der anderen Seite gibt es bestimmte Risikofaktoren. Unsere Muskelmasse und die Qualität der Muskulatur ändern sich mit zunehmenden Alter. Die Folge: eine schlechtere Gleichgewichtskontrolle und langsamere Reflexe. Zudem werden die Sinnesleistungen vor allem beim Sehen und Hören schlechter. Die Orientierung im Raum, das Erkennen von Hindernissen und die Reaktion auf unerwartete Ereignisse fallen schwerer. Auch unser Nervensystem mit seinen Messsensoren zur Stellung der Gelenke und Gliedmaßen wird langsamer und störanfälliger. Wenn dazu noch bestimmte Erkrankungen oder vermehrter Alkoholkonsum kommen, erhöht sich das Risiko für eine Gangstörung. Zusätzlich begünstigen Begleiterkrankungen wie Knochenschwund (Osteoporose), Schüttellähmung (Morbus Parkinson) und die Folgen von Schlaganfällen das Auftreten von Gangstörungen.


Welche Folgen können Gangstörungen haben?

Gangstörungen und dadurch bedingte Stürze sind im höheren Lebensalter besonders gefährlich. Auch deshalb, weil die Fähigkeit verloren geht, sich im Fall eines Sturzes abzustützen oder abzurollen und den Sturz dadurch abzudämpfen.

Insbesondere bei Frauen kommt es im Alter zudem häufig zu Knochenschwund, und die Belastbarkeit des Knochens ist stark reduziert. Knochenbrüche treten dadurch schneller auf. Dies betrifft sehr oft das Hüftgelenk beziehungsweise den Hals des Oberschenkelknochens, die Unterarmknochen und die Wirbelkörper.


Woran erkennt man eine Gangstörung?

Ein erstes Anzeichen ist, dass der Gang auffällig ist. Das betrifft die Geschwindigkeit, die Haltung des Rumpfs und Oberkörpers und den Bewegungsablauf der Beine. 
 


Die Diagnostik beim Arzt kann folgende Punkte umfassen: 

     

  • Medikamente als Auslöser ausschließen
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  • Vorerkrankungen, die Gangstörungen begünstigen, prüfen und behandeln
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  • Gang des Patienten beurteilen und analysieren
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  • Bewegungsapparat und Kraft der Extremitäten untersuchen
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  • neurologische Untersuchungen durchführen
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  • Tests wie CT oder MRT durchführen
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Welche Methoden der Arzt anwendet, hängt von der Krankheitsgeschichte, der Schwere der Gangstörung und dem Zeitpunkt des Auftretens ab. Eine rechtzeitige Diagnostik ist in jedem Fall empfehlenswert, um schwere bisher unerkannte Erkrankungen als Ursache der Gangstörung auszuschließen.
 


So vermeiden Sie Gangstörungen im Alter

     

  1. Regelmäßige Vorsorgetermine wahrnehmen, um Auffälligkeiten im Gang frühzeitig mitzuteilen und festzustellen
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  3. Präventives Kraft- und Gleichgewichtstraining zum Muskelaufbau, zur Koordination und zur Beweglichkeit der Gelenke
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  5. Tägliche Bewegung, zum Beispiel durch Spaziergänge
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  7. Ausgewogene und gesunde Ernährung reguliert das Gewicht und versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen
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  9. Aufklärung über Stürze und wie sie vermieden werden können
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  11. Aktive Freizeitgestaltung mit Hobbys, sozialen Kontakten und geistigen Aktivitäten
     
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