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Einblicke

Meine neue Schulter – endlich wieder schmerzfrei

Eine Patientin berichtet von Ihrem Weg zur neuen Schulter.

Als die 73-jährige Landwirtin Edith S. beschließt, ihre schmerzende Schulter operieren zu lassen, hat sie bereits eine längere Leidensgeschichte hinter sich. Erste ziehende Schmerzen ignorierte sie zunächst. „Kommt von der mitunter harten Arbeit auf dem Land“, dachte sie. Nach und nach nahmen die schmerzhaften Phasen aber zu, die Bewegungsfreiheit ihrer Schulter ließ immer mehr nach, und das Arbeiten wurde teilweise unmöglich, sodass sie ihren Hausarzt konsultiert. Nach gründlicher Untersuchung überwies dieser sie zum Orthopäden. 
 


Edith S. kann ihren Oberarm nicht mehr seitlich anheben, auch leichtere Gegenstände hochzuheben, fällt ihr schwer. Die Diagnose beim Orthopäden: ein größerer Riss der Schultersehnen. Doch eine Operation lehnt Edith S. zunächst ab. Sie will sich konservativ mit Medikamenten behandeln lassen. Langsam verlieren die Schmerztabletten ihre Wirkung, und auch schlafen kann sie aufgrund der steigenden Schmerzen bald nicht mehr richtig. So wird sie von ihrem behandelnden Orthopäden in die Schultersprechstunde des Krankenhauses Vilsbiburg geschickt. „Das ist keine Seltenheit“, weiß Dr. Lorenz aus eigener Erfahrung, „in meiner Praxis erlebe ich häufig, dass ältere Menschen erst nach einer längeren Leidensgeschichte zu mir kommen und die Schulterfunktion dann bereits deutlich eingeschränkt ist.“ 

Bei der eingehenden körperlichen Untersuchung bestätigt sich die Diagnose des Orthopäden. „Wegen der Reibegeräusche in der Schulter, der Kraftlosigkeit im Schulterbereich, aber auch weil die Schulterbeweglichkeit in allen Richtungen stark eingeschränkt ist, vermute ich zudem eine schwere Arthrose der Schulter, ausgelöst durch Schäden an der Rotatorenmanschette, also des Muskelrings, der die Schulter umgibt.“ Die anschließend erstellten Röntgenbilder der erkrankten Schulter untermauern die Vermutung und zeigen, dass der Oberarmkopf nicht mehr richtig in der Schultergelenkpfanne sitzt, da die gerissenen Sehnen ihn dort nicht mehr festhalten können. „Die zuvor vom Orthopäden durchgeführte Kernspintomografie zeigt außerdem, dass sich die Rissenden der Sehnen durch einen starken Abbau der Muskulatur zu weit zurückgezogen haben. Dadurch ist eine Reparatur der Sehnen unmöglich“, erklärt Dr. Lorenz. Als mögliche Alternative empfiehlt er seiner Patientin ein künstliches Schultergelenk. „Die Schmerzen werden so beseitigt, und durch eine Änderung der Gelenkgeometrie kann die Beweglichkeit im Schulterbereich wiederhergestellt werden.“

Da für diese Operation in der Regel kein hoher zeitlicher Druck besteht, kann Edith S. das Für und Wider des Eingriffs in Ruhe abwägen. So auch den Hinweis von Dr. Lorenz, dass nach der Operation eine Wiederaufnahme der landwirtschaftlichen Tätigkeit frühestens nach drei Monaten möglich ist und eine vollständige Heilung bis zu sechs Monate dauern kann, mit zum Teil intensiven Therapiemaßnahmen. 

Die Aussicht auf Beschwerdefreiheit vertreibt aber schnell ihre anfänglichen Bedenken, die folgende Operation verläuft ohne Zwischenfälle, und sie darf nach einigen Tagen nach Hause. Dort muss sie ihre Schulter erst einmal schonen. Schon bald kann Edith S. mit der Krankengymnastik beginnen und die Belastung der Schulter langsam steigern. „Da die Ausgangssituationen äußerst vielfältig sein können, variieren Behandlungsdauer und -ergebnisse durchaus. Sind sämtliche Sehnen der Rotatorenmanschette intakt, ist die Aussicht auf eine freie Funktion und Schmerzfreiheit der Schulter noch größer, da dann die Gelenkoberflächen naturgetreu ersetzt werden und keine Änderung der Gelenkanordnung erfolgen muss“, so Dr. Lorenz. 

Der Heilungsprozess von Edith S. verläuft ohne Probleme. Mittlerweile kann sie ihre Schulter wieder vollständig bewegen. Für Dr. Lorenz ist das keine Überraschung: „Erfreulicherweise haben sich sowohl das Verständnis der Schulterarthrose als auch die Qualität der Schulterprothesen in den letzten Jahren massiv weiterentwickelt, sodass heute sehr gute Erfolge bei guter Operationstechnik zu erzielen sind.“ Edith S. ist jedenfalls glücklich, dass sie sich nach anfänglichem Zögern doch für die Operation entschieden hat, und würde sie heute jederzeit wieder durchführen lassen.