Menü
Auf der Seite suchen:
Suche Suchfeld öffnen und schließen
News

Solidarität in der Corona-Pandemie

Fachtierarzt Benjamin Fischer verlieh Beatmungsgerät an Krankenhaus Vilsbiburg

KrankenhausVilsbiburg

Aufgrund der schockierenden Fernsehbilder von der Intensivstation des oberitalienischen Krankenhauses Bergamo im März 2020 meldete sich Dipl. Tierarzt M. sc. Benjamin Fischer, Fachtierarzt für Kleintiere aus Loizenkirchen, im Krankenhaus Vilsbiburg und bot zur Unterstützung der hiesigen intensivmedizinischen Versorgung ein Beatmungsgerät aus seiner Praxis an, das bis dato nie im Tier-OP benutzt wurde. Nach fast eineinhalb Jahren holte er das Gerät vergangene Woche wieder am Krankenhaus Vilsbiburg ab. Jakob Fuchs, geschäftsführender Vorstandsvorsitzender der LAKUMED Kliniken, Dr. Raimund Busley, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Vilsbiburg und Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, und Gerhard Angermeier, stellvertretender Bereichsleiter Anästhesie-Pflege, dankten Fachtierarzt Fischer für die großzügige Leihgabe und unkomplizierte Unterstützung.

„Weil zu Beginn der Corona-Pandemie mehr Beatmungsgeräte auf der Intensivstation benötigt wurden, haben wir die meisten Beatmungseinheiten aus unseren Operationssälen auf die Intensivstation verlegt und aufgrund der knappen Beatmungsmöglichkeiten nur noch Notfälle operiert“, erklärt Dr. Busley. Das Angebot von Fachtierarzt Fischer, dem Krankenhaus ein gebrauchtes und bisher nur am Menschen eingesetztes Beatmungsgerät zur Verfügung zu stellen, sei ein Glücksfall gewesen. „Der Hersteller hat das Gerät geprüft und dessen einwandfreie Funktion bestätigt. Wir haben das Gerät entsprechend unserer Anforderungen umgerüstet und hatten damit in den ersten schwierigen Wochen der Pandemie eine zusätzliche Beatmungseinheit für den Notfall in der Hinterhand“, so Dr. Busley. Erst Ende Juni 2020 seien dann die ersten Beatmungsgeräte aus Beschaffungsprogrammen des Freistaats Bayern und der Bundesregierung geliefert worden, sodass trotz hoher Auslastung auf der Intensivstation wieder mehr dringliche Operationen durchgeführt werden konnten.

„Für uns war es auch in der Pandemie ein großes Anliegen, für die Patienten in der Region, unabhängig von deren Erkrankungsbild, eine heimatnahe medizinische Versorgung sicherzustellen“, sagte Fuchs. „Wir haben uns deshalb so aufgestellt, dass wir keinen Notfall-Patienten abweisen müssen. Insgesamt wurden am Krankenhaus Vilsbiburg in den vergangenen Monaten mehr als 210 Patienten mit einer schweren Covid-19-Erkrankung behandelt. Dank Ihrer Leihgabe hatten wir stets ein Gerät für den Notfall zur Verfügung – dafür möchten wir Ihnen ganz besonders danken.“

Fachtierarzt Fischer berichtete, dass die deutsche veterinärmedizinische Gesellschaft in der ersten Welle der Corona-Pandemie die Tierarztpraxen und Tierkliniken dazu aufgerufen habe, den Bestand an Beatmungsgeräten zu prüfen, um notfalls darauf zur Beatmung von Corona-Patienten zurückgreifen zu können. „Es freut mich, dass wir mit der Leihgabe das Krankenhaus Vilsbiburg bei der Bewältigung der Pandemie unterstützen konnten“, so Fischer.

Erst mit sinkenden Belegungszahlen konnten auch die zur Unterstützung der Intensivpflege eingesetzten Anästhesie-Pflegekräfte wieder in den Operationsbereich zurückkehren und damit der reguläre OP-Betrieb wieder anlaufen. „Es ist aber bis heute nicht so, dass die zusätzlich eingerichteten Beatmungsplätze verschwunden sind“, betonte Dr. Busley. „Mit einem kurzen Vorlauf können wir diese jederzeit wieder aktivieren, indem wir Personal und Gerätschaften verschieben und das elektive OP-Programm reduzieren. Die Anzahl der kurzfristig reaktivierbaren Intensivplätze wird jeden Tag an das deutsche Intensivbettenregister gemeldet. Wie es mit der Corona-Pandemie auch weitergehen mag: Wir wären auch für einen erneuten Ansturm stationärer Corona-Patienten inzwischen apparativ gut gerüstet.“

 

Jakob Fuchs (1.v.r), Dr. Raimund Busley (2.v.r.) und Gerhard Angermeier (1.v.l.) dankten Fachtierarzt Benjamin Fischer für die Leihgabe des Beatmungsgeräts.