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Schwierige Situationen in der Geburtshilfe meistern

14. Landshuter Seminar für Hebammen, Pflegepersonal und geburtshilflich interessierte Ärzte

KrankenhausLandshut-Achdorf

Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Hörsaal des Krankenhauses Landshut-Achdorf am vergangenen Freitag beim 14. Landshuter Seminar für Hebammen, Pflegepersonal und geburtshilflich interessierte Ärzte. Im Fokus der Veranstaltung standen in diesem Jahr Lösungsansätze für schwierige Situationen in der Geburtshilfe.

Im Rahmen des ersten Vortrags widmete sich Dr. Silvia Sabus, Leitende Oberärztin im Perinatalzentrum am Krankenhaus Landshut-Achdorf dem Thema „Gewalt bei der Geburt“, das in letzter Zeit immer wieder von den Medien aufgegriffen wurde. Die Referentin berichtete von langen Wunschlisten, die schwangere Frauen zur Geburt mitbringen. „Es ist wichtig, dass sich werdende Eltern vorab über ihre Wünsche bei der Geburt informieren und Fragen notieren, um diese zu besprechen“, so Dr. Sabus. „Das persönliche Gespräch zwischen der Gebärenden, der Hebamme und dem Arzt bei der Entbindung ist aber viel wichtiger als lange Wunschzettel.“ Nach dem Vortrag diskutierten die Zuhörerinnen darüber, warum es nicht immer möglich ist, die Wünsche der Patientinnen zu erfüllen – besonders dann nicht, wenn medizinische Leitlinien oder die Sicherheit von Mutter und Kind den persönlichen Vorstellungen entgegenstehen.

Im zweiten Vortrag beleuchtete Dr. Sebastian Almer, Fachanwalt für Medizinrecht in der Kanzlei Ulsenheimer / Friedrich in München, eine Geburt aus juristischer Sicht und analysierte Dokumentation sowie Versicherungsfragen. Außerdem erklärte er, was bei einem Schadensfall zu tun sei und gab den Zuhörerinnen einen „juristischen Notfallkoffer“ mit auf den Weg.

Im vergangenen Jahr wurde bei dem Seminar der Wunsch nach einem Vortrag zum fehlenden Fortschritt oder Stillstand einer Entbindung geäußert. Daher informierte Franziska Bundschwerer, Assistenzärztin im Perinatalzentrum am Krankenhaus Landshut-Achdorf, über die Herausforderungen der protrahierten Geburt für die Gebärdende und alle an der Geburt beteiligten Personen.

Trotz sorgfältiger Vorsorge in der Schwangerschaft kommt es immer wieder vor, dass ein Kind plötzlich während der Schwangerschaft verstirbt. Dr. Alexandra Christian stellte wissenschaftliche Daten zu diesem Thema vor und Christina von der Assen, Klinische Psychologin am Krankenhaus Landshut-Achdorf, sprach anschließend über die Krisenintervention, wenn ein Kind verstorben ist.

 

Dr. Sebastian Almer, Barbara Thein, Dr. Silvia Sabus, Franziska Bundscherer und Christina von der Assen (von rechts nach links) freuten sich über das große Interesse beim 14. Landshuter Seminar für Hebammen, Pflegepersonal und geburtshilflich interessierte Ärzte.