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MitraClip: Neues Therapieverfahren bei undichter Herzklappe

Katheterbasierte Behandlung wird neu am Krankenhaus Landshut-Achdorf durchgeführt

KrankenhausLandshut-Achdorf

Wenn die Herzklappe zwischen linkem Vorhof und linker Kammer nicht mehr richtig schließt, klagen viele Patienten aufgrund der geringeren Pumpleistung des Herzens (Herzinsuffizienz) über Erschöpfung, Wassereinlagerungen und Atemnot. Oftmals wurde eine offene Operation am Herzen notwendig – seit einigen Jahren ermöglicht eine katheterbasiertes Verfahren eine erfolgreiche Behandlung: der MitraClip. Dieses moderne und zugleich schonende Verfahren wird nun auch am Krankenhaus Landshut-Achdorf durchgeführt.

„Bei Patienten, die an einer Pumpschwäche des Herzens leiden, liegt die Ursache oftmals in der Undichtigkeit der Mitralklappe“, erklärt Prof. Dr. Bernhard Zrenner, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und internistische Intensivmedizin am Krankenhaus Landshut-Achdorf. „Die Mitralklappe gehört zu den Segelklappen und liegt wie ein Ventil zwischen dem linken Vorhof und der linken Kammer des Herzens.“ Im linken Vorhof wird das sauerstoffreiche Blut aus der Lunge gesammelt, in die linke Herzkammer sowie anschließend durch die Aortenklappe in die Aorta und damit den gesamten Körper gepumpt.

Ist die Mitralklappe undicht, fließt mit jedem Herzschlag ein Teil des gesammelten Blutes wieder in die Lunge zurück. Dadurch steht ein Teil des Blutes im Kreislauf nicht zur Verfügung, was die Pumpleistung des Herzens vermindert. „Zudem erzeugt das zurückgepumpte Blut einen Hochdruck in den Lungengefäßen, was wiederum Wasseransammlungen, Lungenödeme und Atemnot zur Folge haben kann“, so Prof. Dr. Zrenner.

Bei Patienten mit einer undichten Mitralklappe wurde bisher nach der medikamentösen Therapie meist eine Reparatur oder ein Ersatz der Herzklappe notwendig. Dies erfolgte in einer aufwendigen offenen Operation am Herzen, bei dem auch eine Herzlungenmaschine zum Einsatz kam. Da diese Therapie bei Patienten mit zahlreichen Nebenerkrankungen und erhöhtem Alter eine hohe Belastung und ein Risiko darstellt, entwickelten Kardiologen ein katheterbasiertes Verfahren, den sogenannten MitraClip.

„Bei dem MitraClip-Verfahren wird die Leiste des Patienten, der eine Vollnarkose erhält, punktiert und ein Katheter in den rechten Vorhof des Herzens geschoben“, sagt der leitende Oberarzt Dr. Stylianos Pyxaras, der die Eingriffe am Krankenhaus Landshut-Achdorf durchführt. „Über die Herzscheidewand gelangt der Katheter in den linken Vorhof und positioniert eine Klammer an den beiden Segeln der Mitralklappe.“ Wie eine Brücke stellt die Klammer die Dichtigkeit der Segelklappe wieder her. Abschließend wird der Katheter zurück gezogen und der Eingriff ist nach rund einer Stunde beendet.

„Bisher wurde dieses Verfahren lediglich in großen Kliniken wie dem Deutschen Herzzentrum oder der Uniklinik München durchgeführt“, sagt Prof. Dr. Zrenner. Aufgrund der modernen technischen Ausstattung sowie der herausragenden Kompetenz von Dr. Pyxaras bei katheterbasierten Therapieverfahren wird diese Methode nun auch am Krankenhaus Landshut-Achdorf durchgeführt.

Die Klammer wird an den beiden Segeln der Mitralklappe positioniert.

Prof. Dr. Bernhard Zrenner (re) und Dr. Stylianos Pyxaras (li) freuen sich, das moderne Verfahren nun auch am Krankenhaus Landshut-Achdorf anbieten zu können.