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Hilfe für beschnittene Frauen in Äthiopien

Gesundheits- und Krankenpflegerin Miriam Schraufstetter sammelt OP-Bestecke für Geburtshilfeklinik

KrankenhausLandshut-Achdorf

lle elf Sekunden wird bei einem Mädchen eine Beschneidung durchgeführt – weltweit leiden rund 150 Millionen Frauen an den Folgen der Genitalverstümmelung. Miriam Schraufstetter, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Intensivstation am Krankenhaus Landshut-Achdorf, sammelt OP-Bestecke und Nahtmaterial, die zur Versorgung von beschnittenen Frauen in der Geburtshilfeklinik der Menschenrechtsorganisation TARGET e.V. Rüdiger Nehberg am Rande der Danakilwüste dringend benötigt werden.

In vielen islamisch geprägten Gebieten Afrikas werden aufgrund traditioneller oder kultureller Motive die Genitalien von Mädchen entfernt oder dauerhaft beschädigt. „Dieser Akt wird als Symbol der Weiblichkeit verstanden, ohne den eine Frau keine Anerkennung in der Gemeinschaft findet“, sagt Miriam Schraufstetter. „Die Mädchen ertragen qualvolle Schmerzen bei der pharaonischen Verstümmelung und leiden meist ein Leben lang an Beschwerden beim Wasserlassen, während der Menstruation oder beim Geschlechtsverkehr – falls sie das Ritual überleben.“ Ganz besonders eine Geburt wird für beschnittene Frauen zu einer Herausforderung.

Der gemeinnützige Verein TARGET e. V. Rüdiger Nehberg setzt sich seit mehr als 20 Jahren für die Aufklärung über Genitalverstümmelung ein und versorgt Frauen, die unter den Folgen dieses Rituals leiden. Mit Spendengeldern wurde am Rande der Danakilwüste im Jahr 2015 eine Geburtshilfeklinik eröffnet, die unter fachlicher Beratung mit dem Berufsverband der Frauenärzte e. V. geplant wurde. Die Klinik bietet zehn stationäre Betten, Entbindungsräume, zwei OP-Säle, ein Labor, eine gynäkologische Ambulanz, eine Abteilung für Sterilgutversorgung, eine Küche und eine Wäscherei. Zudem gibt es Wohnräume für Ärzte und Pflegekräfte, Techniker und Verwaltungsmitarbeiter. Ein großes Projekt für die kleine Organisation.

„Die Geburtshilfeklinik ist die einzige medizinische Anlaufstelle für Mädchen und Frauen, die akut oder langfristig an den Folgen der Genitalverstümmelung leiden“, so Schraufstetter. „Neben der Schwangerenvorsorge und der Geburtshilfe bietet die Klinik auch eine gynäkologische Grundversorgung sowie rund um die Uhr die Behandlung von Notfällen an.

Um die Klinik betreiben zu können, werden neben Spendengeldern auch ehrenamtlich tätige Ärzte und Pflegekräfte gebraucht. „Für gynäkologische Untersuchungen und Behandlungen wird auch OP-Besteck sowie Nahtmaterial dringend benötigt“, sagt Schraufstetter. Daher sammelt die Gesundheits- und Krankenpflegerin OP-Bestecke aus Edelstahl, die hygienisch aufbereitet werden können und in Krankenhäusern oder Arztpraxen nicht mehr benötigt werden, und Nahtmaterial. Spender für Materialien werden gebeten, sich direkt mit Miriam Schraufstetter in Verbindung zu setzen: 0176 8418 2600. Mehr Informationen für einen ehrenamtlichen Einsatz in der Geburtshilfeklinik finden Sie unter www.target-nehberg.de.

 

Miriam Schraufstetter hat bereits erste Materialien erhalten, die sich bald auf den Weg nach Äthiopien machen werden.