Menü
Auf der Seite suchen:
Suche Suchfeld öffnen und schließen
News

Fachkräftemangel und Finanzierung der Geriatrie im Fokus

MdB Sabine Dittmar, MdL Ruth Müller und Stadträte besuchten Schlossklinik Rottenburg

SchlossklinikRottenburg

Vergangene Woche besuchten MdB Sabine Dittmar, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD Bundestagsfraktion, MdL Ruth Müller, Angelika Wimmer und Franz Gumplinger vom Stadtrat Rottenburg sowie Vertreterinnen des Bürgerbüros Ruth Müller die Schlossklinik Rottenburg. Chefarzt Dr. Peter Euler und Rainer Knöferl, Pflege- und Wirtschaftsdirektor der LAKUMED Kliniken, führten die SPD-Vertreter durch die Räumlichkeiten der Schlossklinik Rottenburg und sprachen mit den Politikern über den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen, die Finanzierung der Geriatrie und die Pflegepersonaluntergrenzenverordnung.

„In der Schlossklinik Rottenburg haben wir eine sehr niedrige Fluktuation unter den Mitarbeitern“, sagte Rainer Knöferl. Trotz des attraktiven Arbeitsumfeldes sei es aber schwierig, zusätzliche qualifizierte Pflegekräfte und Ärzte zu gewinnen. Durch die Krankenpflegeschule des Landkreises in Vilsbiburg blieben zwar einige ausgebildete Pflegekräfte bei den LAKUMED Kliniken – wie in allen Kliniken könnten aber noch mehr Pflegekräfte gebraucht werden.

„Auch bei der Ärzteschaft ist der Fachkräftemangel im ländlichen Bereich spürbar“, sagte Chefarzt Dr. Euler. Man erhalte viele Angebote über Agenturen, diesen Bewerbern mangle es aber oftmals an Zuverlässigkeit, Ernsthaftigkeit und Motivation. „Initiativbewerbungen von motivierten Mitarbeitern erhalten wir nur selten“, so Dr. Euler. Durch viele kluge Entscheidungen in der Vergangenheit sei man aber in der Schlossklinik so gut aufgestellt, dass die fachärztliche und pflegerische Versorgung trotz derzeit mangelnder Bewerber gesichert ist.

„Unsere Patienten werden immer älter und damit der Pflegeaufwand höher“, sagte Dr. Euler weiter. Diese zusätzlichen Herausforderungen und Kosten in der Geriatrie würde niemand vergüten. MdB Dittmar sicherte zu, diese Finanzierungsfrage mit nach Berlin zu nehmen. Dr. Euler zufolge sei es besonders für ältere Patienten nach ungeplanten Eingriffen schwierig, einen Reha-Platz oder zur Überbrückung bis zur Reha einen Platz zur Kurzzeitpflege zu finden. Für Pflegeheime sei es aus finanzieller Sicht nicht lukrativ, Plätze zur Kurzzeitpflege vorzuhalten – hier müsse die Politik Anreize schaffen. Um einer funktionellen Verschlechterung der Patienten in der Kurzzeitpflege entgegenzuwirken, plane LAKUMED die Versorgung so zu optimieren, dass das MVZ LAKUMED an der Schlossklinik Rottenburg beispielsweise die geriatrische und physiotherapeutische Versorgung der Patienten im Heim übernimmt.

„Ziel der Pflegepersonaluntergrenzenverordnung ist es, eine qualitativ gute Patientenversorgung zu gewährleisten“, sagte MdB Dittmar im weiteren Verlauf des Gespräch. „Eine Patientengefährdung muss sanktioniert werden.“ Knöferl erklärte, dass die LAKUMED Kliniken die Vorgaben erfüllen würden – es sei allerdings für alle Kliniken schwierig, auf einem leergefegten Markt zusätzliche Fachkräfte zu finden. Man versuche auch, gelernte Pflegekräften aus anderen Berufen zurückzugewinnen – die Schaffung von flexiblen Arbeitszeitmodellen sei nur ein möglicher Lösungsansatz.

„Die Schlossklinik Rottenburg ist ein Gewinn für die Region“, sagte Stadträtin Angelika Wimmer. Ein Dank gelte dem Landkreis Landshut, der mit der Schlossklinik einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Versorgung im nördlichen Landkreis leiste und den Menschen vor Ort Arbeitsplätze mit verschiedenen Arbeitszeitmodellen schaffe. MdL Müller erklärte wie wichtig es sei, dass die Politiker die sitzungsfreie Zeit nutzen, um sich vor Ort Anregungen aus der Praxis zu holen und in die politische Arbeit einzubringen. Zudem betonte sie, dass sich der Kreistag bezüglich des Erhalts der Standorte von LAKUMED einig sei.
 

Chefarzt Dr. Peter Euler, Stadträtin Angelika Wimmer, MdB Sabine Dittmar, Stadtrat Franz Gumplinger, MdL Ruth Müller sowie Pflege- und Wirtschaftsdirektor Rainer Knöferl (v.l.n.r.) sprachen über den Fachkräftemangel und die Finanzierung der Geriatrie.