Die Tür zurück bleibt weit geöffnet
Zwei Rückkehrer in die Schlossklinik Rottenburg über ihre wiedergewonnene Berufung
„Darf ich wieder heimkommen?“ – eine Frage aus dem Gespräch zwischen Pflegefachkraft Lea Hiller und Stationsleitung Ramona Burmann, die all die Vorfreude auf ihre Rückkehr in die Schlossklinik Rottenburg impliziert. Dabei stoßen die Verantwortlichen in Niederhatzkofen die Tür für ehemalige Mitarbeitende nie gänzlich zu und beweisen außergewöhnliches Gespür für die Wünsche ihres Teams. „Sie wusste sofort, was ich wollte. Obwohl ich nur um ein Gespräch gebeten hatte, war schon alles geklärt und vorbereitet“, berichtet auch Nina Gratias über die offenen Arme, die ihr bei ihrer Rückkehr in die ehrwürdigen Gemäuer der Schlossklinik entgegengestreckt worden waren.
Dabei hatten die Pflegefachkräfte von Station zwei der Schlossklinik Rottenburg natürlich auch ihre Gründe, sich nach mehreren Jahren der Zugehörigkeit zum Team zunächst zu verabschieden. Während das LAKUMED Eigengewächs Lea Hiller für zehn Monate in einer Einrichtung für geistig Beeinträchtigte arbeitete, versuchte sich die 39-jährige gelernte Altenpflegerin Nina Gratias in der ambulanten Wundversorgung, wenngleich auch nur für wenige Wochen. „Ich musste das ausprobieren und hatte dafür auch den Rückhalt aus der Schlossklinik“, berichtet diese von ihrem wertschätzenden Offboarding, das ihr sogleich auch die Sicherheit für die stets mögliche Rückkehr gab.
Sehnsucht bereitete während ihrer Abwesenheit stets der Gedanke an das Team der Schlossklinik. „Wir sind wie eine Familie, die sich gegenseitig unterstützt. Für mich fühlt sich die Schlossklinik wie eine zweite Heimat an“, formuliert Lea Hiller eine Laudatio an ihre Kollegen, die sie bei ihrem Comeback mit Selbstgebackenem empfingen und ihr den Wiedereinstieg mit Crash-Kursen in die nun digitalisierte Pflegedokumentation entscheidend erleichterten. Schlüsselmoment für die 24-Jährige für die Entscheidung, den Weg zurück anzutreten, war allerdings der Besuch eines inoffiziellen Betriebsausflugs der Belegschaft. „Es ging mir danach schlecht, weil ich einfach kein Teil des Teams mehr war. Auf dem Weg nach Hause habe ich geweint und realisiert, dass ich die falsche Entscheidung getroffen hatte.“ Von einem ähnlichen emotionalen Zugehörigkeitsgefühl zur vergleichsweise kleinen Rottenburger Pflege-Mannschaft berichtet auch Nina Gratias und sieht vor allem die Leitungsebene in positiver Verantwortung: „Sie schenken uns enormen Rückhalt, sehen jeden Einzelnen und sind für unsere Anliegen da.“
Doch die zwischenzeitlichen beruflichen Umwege wollen Gratias und Hiller auch keinesfalls verteufeln, schließlich konnten beide wertvolle Erfahrungen, beispielsweise in der Flexibilität der ambulanten Wundversorgung oder der gesprächsintensiven Zusammenarbeit mit geistig beeinträchtigten Menschen, sammeln. Besondere Erkenntnisse, die sie nun auch für ihren wiedergewonnenen und stets kurzweiligen Arbeitsalltag in der Schlossklinik Rottenburg nutzen.

Nina Gratias (links) und Lea Hiller (rechts) haben den Schritt zurück in die Schlossklinik Rottenburg gewagt und nicht bereut.