Darmkrebs adé?
Verlängerung der Lebenszeit durch minimalinvasive Therapie von Lebermetastasen
Der Nachweis eines fortgeschrittenen Stadiums des kolorektalen Karzinoms, einer bösartigen Krebserkrankung im Grimm- oder Mastdarm, war früher mit einer nur kurzen Überlebenszeit verknüpft. Mittlerweile ermöglichen Fortschritte im Bereich interdisziplinärer Behandlung jedoch, dass Patienten mit Lebermetastasen durch entsprechende Therapie deutlich an Lebenszeit gewinnen können. In manchen Fällen ist sogar eine Heilung erreichbar. Um diese Entwicklungen und das medizinische Vorgehen bei betroffenen Patienten zu erläutern, lud das zertifizierte Darmzentrum des Krankenhauses Landshut-Achdorf kürzlich zu einem Themenabend in den Hörsaal des Landratsamtes.
Das kolorektale Karzinom, im Volksmund oft mit dem Begriff Darmkrebs umschrieben, gehört mit circa 1,9 Millionen Neuerkrankungen und 0,9 Millionen Todesfällen (Stand 2018) zu den weltweit am häufigsten auftretenden Krebsarten. Trotz eines Rückgangs der Inzidenzraten und der absoluten Fallzahlen in den letzten Jahren sind in Deutschland noch immer fast 60 000 Fälle und 25 000 Todesfälle pro Jahr auf Darmkrebs zurückzuführen. Das belegen Untersuchungen des Robert Koch Instituts und der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland.
Entsprechend groß war auch das Interesse an der Veranstaltung, die Prof. Dr. Konstantin Holzapfel, Chefarzt des Instituts für Radiologie, Prof. Dr. Bruno Neu, Chefarzt der Medizinischen Klinik II, und Prof. Dr. Johannes Schmidt, Chefarzt der Chirurgischen Klinik I am Krankenhaus Landshut-Achdorf, die zusammen auch das Leitungsteam des Darmkrebszentrum LAKUMED bilden, gemeinsam durchführten. Dabei wurden in zwei kurzweilig und fachlich dennoch tiefgehenden Stunden die Diagnostik, der Blick der Biomedizin, die Entwicklung im Bereich spezifischer Kontrastmittel und die minimalinvasive chirurgische Therapie skizziert und anschließend diskutiert. Inhaltlich beteiligte sich dabei auch die Forschungsgruppe Medizintechnik der Hochschule Landshut in Person von Referentin Prof. Dr. Stefanie Remmele, die als Lehrbeauftragte für bildgebende Verfahren in der Medizin und minimalinvasive Therapien fungiert.