Künstliches Hüftgelenk
Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk und wird aus der Hüftpfanne und dem Hüftkopf gebildet. Hüftkopf und Hüftpfanne sind vom Gelenkknorpel überzogen, so dass die Reibung zwischen diesen bewegenden Oberflächen minimal ist. Für die Bewegung im Hüftgelenk sind insbesondere die seitlichen Hüftmuskeln wichtig, da sie bei jedem Schritt das gesamte Körpergewicht tragen und ausbalancieren müssen.
Die häufigste Erkrankung der Hüfte ist die Arthrose, der Hüftgelenksverschleiß. Hierbei wird der Knorpelüberzug von Hüftkopf und Hüftpfanne abgerieben, das Gelenk verliert seine Passform, der Knochen bildet an den Rändern Ablagerungen. Zum Teil reibt Knochen auf Knochen, was zunehmend Schmerzen verursacht.
Die Ursachen der Hüftarthrose sind sehr unterschiedlich. Häufige Ursachen sind angeborene oder erworbene Fehlstellungen der Hüftpfanne und des Oberschenkelhalses. Auch durch einen Unfall kann der Hüftkopf oder die Hüftpfanne zerstört werden und sich anschließend eine Hüftgelenksarthrose entwickeln.
Bei der Hüftgelenksarthrose muss sowohl der Hüftkopf als auch die Hüftpfanne ersetzt werden (Hüft-Totalendoprothese). Hierbei wird in die Hüftpfanne eine Metallschale eingesetzt, in die eine zweite Schale aus Kunststoff, Metall oder Keramik eingepasst wird als Gleitoberfläche zum künstlichen Hüftkopf. Dieser besteht ebenfalls aus Metall oder Keramik. Der künstliche Hüftkopf sitzt auf einem Metallstift (Schaft), welcher in das Rohr des Oberschenkelknochens eingesetzt wird.
Heutzutage werden überwiegend zementfreie Implantate aus Titanlegierungen verwendet. Bei schlechter Knochenqualität, z.B. durch Osteoporose im Alter, wird aber noch häufig der Metallstift im Oberschenkel mit Knochenzement befestigt.
Die Lebensdauer (die Zeit bis zur Lockerung) eines künstlichen Gelenkes kann nicht exakt vorausgesagt werden. Sie dürfte mit den heutigen Materialien etwa 15 bis 20 Jahre betragen. Grund für eine Prothesenlockerung ist, dass ein künstliches Gelenk bei jedem Schritt Abrieb produziert. Dieser Abrieb kann nach vielen Jahren zur Lockerung führen. Ist dies der Fall, treten wieder Schmerzen auf und der lockere Teil muss ausgewechselt werden.