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Die Psyche während COVID-19

Die Coronavirus-Erkrankung (COVID-19) ist eine Infektionskrankheit, die durch ein neuartiges Virus verursacht wird. Die Erkrankung führt zu einer Atemwegserkrankung mit Symptomen wie Husten und Fieber. In schwereren Fällen kann es zu Atembeschwerden mit tödlichen Auswirkungen kommen.

Die Maßnahmen, die zur Eindämmung des Virus getroffen werden, schränken unser gesamtes soziales, wirtschaftliches und familiäres Leben massiv ein und verursachen Stress. Eine vergleichbare Situation haben die allermeisten von uns noch nie erlebt. Viele Fragen beschäftigen uns in dieser Zeit: Überstehen meine Liebsten und ich diese Zeit unbeschadet? Was kann ich momentan überhaupt tun? Verliere ich meinen Job? Wird sich meine finanzielle Situation erholen? Wann können wir zur Normalität zurückkehren?

Jeder und Jede reagiert anders auf Ausnahmesituationen wie diese. Ängste und Sorgen unterschiedlichen Ausmaßes kommen jedoch bei fast allen vor. Dies ist eine normale Reaktion auf eine außergewöhnliche und belastende Situation (siehe Artikel „Krise“).


Damit Sie diese Zeit auch psychisch gut überstehen, haben wir im Folgenden ein paar hilfreiche Tipps gesammelt:


Achtsamkeit von positiven Aspekten

  1. Nutzen Sie die Chance zu erkennen, wie wichtig Familie und Freunde sind. Planen Sie zusammen ein längst überfälliges Freunde-/Familientreffen für die Zeit danach.
  2. Außerdem bemerken Sie gerade, dass alltägliche Handlungen nicht selbstverständlich sind, wie z.B. Friseurbesuche, Spaziergänge oder auch Arztbesuche. Genießen Sie diese Termine, sobald Sie sie wieder wahrnehmen können und freuen Sie sich bereits jetzt darauf!
  3. Das deutsche Bildungssystem birgt Privilegien, die viele Menschen/ganze Kulturen nicht wahrnehmen können. Seien Sie sich dessen bewusst und dankbar!
  4. Sie erhalten die Erkenntnis, dass die meisten Menschen hilfsbereit sind, wenn es darauf ankommt, Nachbarn sich aushelfen und Sie im Ernstfall nicht allein wären, auch wenn es sich aktuell so anfühlen mag.
  5. Das oberste Gut in unserer Gesellschaft ist wohl unsere Freiheit. Werden Sie sich bewusst, wie toll es ist, Dinge zu unternehmen wann, wo und wie man es möchte.


Berührungen fehlen - Entgegenwirken mit Selbstfürsorge

Täglich programmieren wir durch unsere Gedanken, Erlebnisse und Handlungen unser Gehirn, indem neue Nervenverbindungen geknüpft werden. So lernen wir von klein auf die unterschiedlichsten Dinge, seien es unsere eigenen Emotionen, den Umgang mit Anderen, Hygiene/Hausarbeit oder unsere schulische/studentische/berufliche Tätigkeit.

So haben wir auch gelernt, dass Berührungen zum Großteil etwas Positives sind. Sie geben uns Wärme, Zuversicht, Ruhe und das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Laut diverser Wissenschaftler sind Bindung und Sicherheit unsere primären Grundbedürfnisse. Wir brauchen Umarmungen/Berührungen und die Nähe zu anderen Menschen (siehe unten, Link der Süddeutschen Zeitung).

Uns allen fehlen genau diese Aspekte in der aktuellen Zeit. Nicht nur, dass man überall mit den durchaus sehr wichtigen Hinweisen der Distanz konfrontiert wird, auch meiden wir soziale Kontakte. Dies hilft, ohne Frage, die aktuelle Situation zu entschärfen und ist durchweg etwas Gutes. Dennoch signalisiert uns unser Gehirn, dass andere Menschen potentielle „Gefährder“ sein können und es schafft Misstrauen. Und dies agiert vollständig konträr zu dem, was wir uns wünschen und brauchen. In einem Haushalt lebende Familien können und sollen weiterhin Berührungen zulassen, aber auch Alleinstehende können in dieser Zeit mit vielen Tätigkeiten für Ihren Körper zu Wärme, Geborgenheit und Zuversicht gelangen (ganz wichtig ist eine wohlwollende Körperhygiene und -pflege, Bewegung und die eigene Gemütlichkeit auf diversen Sitz- und Liegemöglichkeiten in der Wohnung und imHaus. Schaffen Sie sich ein eigenes neues Körperempfinden.


Strukturieren Sie Ihren Tag

Eine feste Struktur gibt Sicherheit und hilft, das Gefühl der Hilflosigkeit zu reduzieren. Passen Sie Ihren Alltag an die gegebenen Umstände an und seien Sie nicht zu streng mit sich, wenn Sie nicht alles schaffen, was Sie sich vornehmen.


Informieren Sie sich bewusst

Eine ständige Suche nach neuen Informationen kann dazu führen, dass sich negative Emotionen verstärken. Suchen Sie sich deshalb eine seriöse Quelle, aus der Sie einmal pro Tag die aktuelle Lage und neueste Informationen beziehen. Zum Beispiel die Tagesschau oder die Internetseite des Robert-Koch-Instituts (www.rki.de).


Bewegen Sie sich

Bewegung wirkt sich, wissenschaftlich bewiesen, positiv auf unsere Psyche aus. Es spielt dabei keine Rolle, um welche Art von Bewegung es sich handelt. Machen Sie zum Beispiel einen Spaziergang, ein Videoworkout in Ihrem Wohnzimmer oder einen selbst ausgedachten Parkour durch die Wohnung.


Führen Sie Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen durch

Solche Übungen helfen, Ängste zu vermindern und ungewöhnliche Situationen besser anzunehmen. Beispiele hierfür finden Sie unter anderem unter folgendem Link: https://sternschnuppenzeit.de/10-einfache-entspannungsuebungen/ oder hier https://www.lakumed.de/fachgebiete/krankenhaus-landshut-achdorf/klinische-psychologie-psychosomatik-und-psychoonkologie/klinische-psychologie-psychosomatik-und-psychoonkologie/angst-definition-angststoerung-erste-hilfe/


Bedenken Sie, dass die derzeitige Situation vorübergehen wird

Machen Sie sich bewusst, dass die Einschränkungen auch irgendwann wieder aufgehoben werden und unser Leben wieder in den gewohnten Ablauf übergehen wird.
Erstellen Sie sich hierfür z.B. eine Liste mit Aktivitäten, die Sie nach dem Überstehen der aktuellen Situation ausführen möchten.


Um die Infektionsrate zu minimieren bitten wir Sie, unbedingt auf den Sicherheitsabstand von 1,5 - 2 Metern zu Ihren Mitmenschen zu achten sowie auf sehr gute Händehygiene. Sollten Sie niesen oder husten müssen, wenden Sie sich bitte ab und tun Sie dies in Ihre Armbeuge. Wenn Sie das Gefühl haben, sie können die aktuelle Situation und damit einhergehende oder bereits bestehende Ängste, Depressionen o.ä. nicht allein bewältigen, so gibt es zahlreiche Hilfsangebote, an die Sie sich wenden können. Auch bei der derzeit erhöhten häuslichen Gewalt gibt es online oder telefonisch Hilfe.

Einige der Hilfsangebote sind im Folgenden aufgeführt:


Erfahren Sie mehr über die Herausforderungen, Ziele und Maßnahmen im Umgang mit der Pandemie aus psychologischer Sicht vom Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V., der Deutschen Gesellschaft für Psychologie e.V., der Bundespsychotherapeutenkammer sowie dem Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation.


Weitere Informationen - Auswirkungen auf die Psyche durch Corona finden Sie unter: