
Darmzentrum
Der Darm ist ein hochkomplexes Organ und der wichtigste Teil unseres Verdauungstrakts. Alles, was wir zu uns nehmen, muss durch ihn hindurch. Dabei entzieht der Darm der Nahrung nicht nur lebensnotwendige Nährstoffe, er produziert auch Hormone und Botenstoffe und ist gleichzeitig Zentrum des Immunsystems. Das etwa acht Meter lange Organ in der Mitte unseres Körpers reagiert sensibel auf Umwelteinflüsse und psychische Belastungen – das sprichwörtlich „schlechte Bauchgefühl“ kommt also nicht von ungefähr.
Es gibt viele unterschiedliche gut- und bösartige Darmerkrankungen. Im LAKUMED Darmzentrum kommen Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen, um diese Erkrankungen optimal zu behandeln. Einen Schwerpunkt bilden die Darmkrebs- und die Mastdarmkrebsbehandlung.
Das LAKUMED Darmzentrum ist mehrfach zertifiziert. Die Deutsche Krebsgesellschaft hat das Darmzentrum zusätzlich als Darmkrebszentrum anerkannt. Damit zeichnet die Deutsche Krebsgesellschaft Zentren aus, die besonders hohe Qualitätsanforderungen erfüllen.
Alle Behandlungen erfolgen in Kooperation mit der Klinik für Innere Medizin. Weitere Kooperationen bestehen mit niedergelassenen Onkologen und Strahlentherapeuten. Es findet einmal pro Woche eine interdisziplinäre Tumorkonferenz statt, an der alle Kooperationspartner die Daten der Patienten einzeln besprechen und die weitere Behandlung festlegen.
Schwerpunkte und Besonderheiten
Diagnostische Schwerpunkte:
- Darmspiegelung (Koloskopie)
- Gewebeprobe-Untersuchung (Biopsie)
- Blutprobe-Untersuchung
- Ultraschall (Sonographie)
- Röntgenuntersuchung (Kolon-Kontrasteinlauf- und Thorax-Röntgenbild)
- Computertomographie (CT)
- Virtuelle Coloskopie
- ERCP
- Endoskopische Sonographie
- Magnetresonanztomographie (MRT)
- Kapselendoskopie
- Manometrie
- Endosonographische Punktion
Therapeutische Schwerpunkte - konservativ:
- Chemotherapie je nach Stadienentwicklung: neoadjuvant, adjuvant oder palliativ
- Studienbetreuung
- Nachsorge Coloskopie
- Strahlentherapie
Therapeutische Schwerpunkte - operativ:
- Endoskopische Polypektomie und Mucosektomie
- Argon Plasmakoagulation
- operative Entfernung des befallenen Darmabschnittes mit den dazu gehörenden Lymphknoten im Dickdarm, Mastdarm bzw. Dünndarm
- minimal invasive Chirurgie bei Darmtumoren und Tumoren des Mastdarmes
Eingriffe können – falls medizinisch aufgrund der Diagnose möglich – minimal-invasiv vorgenommen werden. Ein herausragendes Merkmal des Darmzentrums am Krankenhaus Landshut-Achdorf ist unter anderem die große Erfahrung im Bereich der minimal-invasiven Chirurgie. Dies beweist auch die Zertifizierung „Referenzzentrum für minimal-invasiven Chirurgie“, die der Chirurgischen Klinik I bescheinigt, dass sie bei minimal-invasiven Eingriffen qualitativ höchste Standards erfüllt. Die Güte der Auszeichnung zeigt sich unter anderem darin, dass in der gesamten Bundesrepublik bisher nur 50 Kliniken diese Zertifizierung erhalten haben.
Spezialisten aus den Fachbereichen Gastroenterologie, Chirurgie, Onkologie, Radiologie und Strahlentherapie arbeiten aktiv Hand in Hand - mit dem Ziel, jedem einzelnen Patienten die beste Therapie zukommen zu lassen und das auf höchstem medizinischen Niveau.
Psychoonkologie für stationäre Patienten des Darmzentrums
Im LAKUMED Darmzentrum gehört die psychoonkologische Beratung und Begleitung der Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen zum Gesamtbehandlungskonzept.
Mit der Diagnose Darmkrebs tauchen viele Fragen, Sorgen und Ängste auf. Vielen Betroffenen ist unklar, mit wem und wie sie mit ihrer Familie über ihre Erkrankung sprechen können. Auch große körperliche Veränderungen können Angst machen. Manchmal stellen Patienten auch ihren bisherigen Lebensweg in Frage.
Wir möchten Sie mit der psychoonkologischen Beratung und Begleitung in dieser schwierigen Situation unterstützen. In vertraulichen Einzel- und Familiengesprächen können Sie über ihre Sorgen und Ängste sprechen und wir können Sie unterstützen, einen hilfreichen Umgang mit ihren Gefühlen zu finden. Weiterhin nutzen wir viele psychologische Techniken, um Sie in der Situation zu entlasten. Auch die Vermittlung von weiteren Beratungs- und Unterstützungsangeboten gehört zu unseren Aufgaben.
Während Ihres stationären Aufenthaltes im Darmzentrum erhalten Sie routinemäßig ein psychoonkologisches Angebot. Sie können uns aber auch gerne direkt oder über die Mitarbeiter auf der Station ansprechen, wenn Sie mehr erfahren oder Unterstützung bekommen möchten.
Wir bieten:
- Unterstützung im Umgang mit der Krebserkrankung
- Erlernen von Methoden zur Entspannung und Stabilisierung
- Entlastung in akuten Krisensituationen
- Vermittlung weiterführender Hilfe (ambulante Gruppenangebote, Sozialberatung und Psychotherapie, etc.)
Psychologisches Team:
Diplom-Psychologin Anika Dollinger, Psychoonkologin
Diplom-Psychologin Isabella von Bohlen, Psychotherapeutin
Selbstverständlich unterliegen unsere Gespräche der Schweigepflicht. Mehr über unsere Psychologinnen und den Kontakt finden Sie hier!

Seit April 2019 nimmt das zertifizierte Darmkrebszentrum an der Pilotphase „Zweitmeinungsverfahren in zertifizierten Zentren der Deutschen Krebsgesellschaft“ teil. Die Deutsche Krebsgesellschaft bietet im Rahmen des „Zweitmeinungsverfahrens“ Betroffenen die Möglichkeit, sich über das Zweitmeinungsportal www.krebszweitmeinung.de oder telefonisch zu melden und eine zweite ärztliche Meinung bei einer Krebserkrankung einzuholen.
Anhand von Patienteninformationen, medizinischen Daten und radiologischen Befunden erstellt das Portal eine elektronische Patientenakte, die zum Einholen der zweiten Meinung an ein zertifiziertes Zentrum gesandt wird – beispielsweise in das Darmkrebszentrum der LAKUMED Kliniken. Auf Wunsch kann sich der Patient zusätzlich in dem Zentrum persönlich vorstellen. Ziel der Initiative ist die Schaffung eines strukturierten und qualitativ hochwertigen Angebots für Krebspatienten zum Einholen einer zweiten Meinung.
Selbsthilfegruppen
Für Patienten mit Darmkrebs und deren Angehörige bieten verschiedene Selbsthilfegruppen Unterstützung, Kontakte und die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch. Für mehr Informationen über Selbsthilfegruppen klicken Sie bitte hier!