Menü
Auf der Seite suchen:
Suche Suchfeld öffnen und schließen
Wissen

Schlafapnoe: Ständig müde trotz ausreichend Schlaf

Für Leistungsfähigkeit, Gesundheit und Wohlbefinden benötigt der Körper vor allem eines: Schlaf. Doch nicht nur die Schlafdauer beeinflusst, ob wir uns am Morgen fit und ausgeschlafen fühlen. Wichtig ist hierfür vor allem die Schlafqualität.

Besonders erholsam ist Schlaf dann, wenn die verschiedenen Schlafphasen ohne Unterbrechungen verlaufen. Sorgen störende Geräusche, häufige Toilettengänge oder aber ein üppiges Mahl am Abend dafür, dass wir nicht durchschlafen können oder besonders unruhig schlafen, wachen wir morgens oftmals wie gerädert auf. Aus solchen Gründen hin und wieder schlecht zu schlafen, ist vollkommen normal. Bei dauerhaft schlechtem Schlaf oder ständiger Müdigkeit kommen jedoch auch medizinische Ursachen in Frage.

Eine häufige Ursache für anhaltende Schlafprobleme sind die schlafbezogenen  Atmungsstörungen, auch „Schlafapnoe“ genannt. Hierbei setzt die Atmung während des Schlafs immer wieder für kurze Zeit aus. Die Folge und das häufigste Anzeichen der Schlafstörung: erhöhte Tagesmüdigkeit, bei der sich Betroffene trotz scheinbar normalen Nachtschlafs übermäßig erschöpft und unausgeschlafen fühlen, sich nur schwer konzentrieren können und wenig leistungsfähig sind oder sogar zu Sekundenschlaf neigen. Ein weiteres Anzeichen für die Erkrankung ist starkes Schnarchen mit zwischenzeitlichen Aussetzern – dies sollte unbedingt ärztlich untersucht werden.

 

Schlafapnoe - was ist das?

Die nächtlichen Atemaussetzer bewirken, dass die Sauerstoffsättigung im Blut stark absinkt. Die Herzfrequenz und der Blutdruck steigen an, Stresshormone werden ausgeschüttet. Es kommt zu sogenannten Arousals: Diese Alarm- bzw. Weckreaktionen des Körpers führen dazu, dass die  Atmung wieder aufgenommen wird. Zwar kommt es dabei nicht zum bewussten Aufwachen, die Schlafqualität leidet jedoch erheblich. Denn durch wiederholte Unterbrechungen wird die natürliche Schlafarchitektur gestört. Die wichtigen Erholungsphasen, in denen der Körper Kraft für den nächsten Tag sammelt, bleiben aus.

Die häufigste Form der Schlafapnoe ist die sogenannte „obstruktive Schlafapnoe“:  Bei einer obstruktiven Schlafapnoe erschlaffen die oberen Atemwege. Dadurch werden diese verschlossen bzw. eingeengt. Dies kann verschiedene Ursachen haben.

 

Obstruktive Schlafapnoe erkennen und behandeln

Symptome wie extreme Tagesschläfrigkeit oder stark erhöhter Schlafbedarf sollten medizinisch abgeklärt werden – auch um Langzeitfolgen wie einen Schlaganfall, andere Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sowie eine erhöhte Unfallgefahr zu verhindern.

Über ein spezielles Diagnostikgerät des Arztes kann zunächst zu Hause eine Aufzeichnung der Atmung, der Sauerstoffsättigung und der Atembewegungen erfolgen. Ist aufgrund auffälliger Daten eine weitere Untersuchung notwendig, findet diese im Schlaflabor statt. Hier werden zusätzlich die Schlafphasen mittels Gehirnstrommessung aufgezeichnet, die Herzfrequenz wird mit einem EKG überwacht, und auch nächtliche Bewegungen werden aufgezeichnet. Manchmal kann bereits eine Gewichtsreduktion die Schlafapnoe verbessern. In vielen Fällen ist jedoch eine Überdrucktherapie durch ein Beatmungsgerät notwendig: Dieses überträgt den hohen Druck über eine Gesichtsmaske in den Rachenraum und hält so die oberen Atemwege während des Schlafens offen.

 

Obstruktive Schlafapnoe: Risikofaktoren und mögliche Folgen

Männer haben ein höheres Risiko, eine Schlafapnoe zu entwickeln, als Frauen. Auch andere Risikofaktoren begünstigen die Entstehung einer obstruktiven Schlafapnoe:

  • Übergewicht (Adipositas) bzw. metabolisches Syndrom
  • Alkohol, Schlafmittel
  • Rauchen
  • Neurologische Erkrankungen
  • Angeborene Gesichtsanomalien


Obstruktive Schlafapnoe kann darüber hinaus zu weiteren Folgen und Erkrankungen führen. Dazu gehören:

  • Diabetes mellitus
  • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, z. B. Herzrhythmusstörungen oder Herzschwäche
  • Schlaganfall
  • Konzentrationsschwäche, Leistungseinschränkung
  • Erhöhte Unfallneigung