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Besenreiser, Krampfadern und Schwellungen in den Beinen: Wann Venenleiden wirklich behandelt werden müssen

Krampfadern (auch Varizen genannt) sind eine echte Volkskrankheit und nach Meinung der meisten Forscher eine Folge des aufrechten Ganges des Menschen. Anders als beim Vierbeiner lastet durch die aufrechte Haltung ein viel höherer Druck auf dem Venensystem der Beine, sodass es zu einer Überdehnung der Venenwand kommen kann und sich aus der Vene eine sogenannte „Krampfader“ entwickelt.

Die Bezeichnung „Krampfader“ leitet sich vom althochdeutschen Begriff „krimpfen“ für krümmen ab und bezieht sich eigentlich auf die geschlängelte Form. Tatsächlich leiden aber Krampfaderpatienten infolge der chronischen Blutstauung in den Beinen auch häufiger an Wadenkrämpfen – insbesondere nachts.
 

 

Frauen sind häufiger betroffen als Männer

Krampfadern treten schätzungsweise bei jedem dritten Erwachsenen auf, wobei die meisten Betroffenen aber keine Beschwerden haben. Sie kommen bei Frauen zwei- bis dreimal häufiger vor als bei Männern und können insbesondere durch Schwangerschaften zunehmen. Krampfadern können bereits im frühen Erwachsenenalter auftreten, die Häufigkeit und die Beschwerden nehmen aber im Alter deutlich zu. Am häufigsten treten Krampfadern an der Innenseite des Ober- und Unterschenkels auf, aber auch unterhalb der Kniekehle. Bei längerem Bestehen und unbehandelt können Krampfadern zu offenen Stellen (Geschwüren) im Bereich des Innenknöchels am Unterschenkel führen.

Die Ursachen für Krampfadern sind häufig erblich bedingt, in diesem Fall leiden z. B. Eltern oder Geschwister ebenfalls an Varizen. Langes Stehen oder Sitzen, Übergewicht, Bewegungsmangel oder allgemeine Bindegewebsschwäche sind weitere Ursachen. Selten sind Krampfadern eine Folge von Thrombosen.
 

Besenreiser eher Makel als bedrohlich

Besenreiser sind sehr kleine und oberflächliche Erweiterungen von Seitenästen der Beinvenen. Sie sind aus kosmetischer Sicht störend, haben aber keinen Krankheitswert. Trotzdem sollten aber bei entsprechenden Beschwerden tieferliegende Krampfadern ausgeschlossen werden.
 

Bei Beschwerden zum Arzt

Wer stark ausgeprägte Krampfadern und entsprechende Beschwerden hat, sollte sich beim Arzt vorstellen. Hierzu gehören Schmerzen in den Beinen, Druckgefühl, Schwellungen sowie Verfärbungen der Haut – insbesondere an der Innenseite der Unterschenkel – oder sogar offene Wunden am Unterschenkel, die nicht heilen. Eine rechtzeitige Behandlung verhindert weitere Komplikationen, wie z. B. schwere Entzündungen oder Thrombosen.
 

Krampfadern können gut behandelt werden

Als Therapiemöglichkeiten kommen eine Operation oder eine fachgerechte Kompressionstherapie infrage. Die Wahl der Therapie hängt vom Alter und Allgemeinzustand des Patienten sowie vom Befund ab.
Die Prognose ist bei den allermeisten Patienten als sehr gut einzuschätzen. Aufgrund der zugrunde liegenden Bindegewebsschwäche können Krampfadern aber auch bei erfolgreicher Behandlung nach einigen Jahren erneut auftreten.