Thermoablation von Schilddrüsenknoten
Die Radiofrequenzablation kann zur Behandlung von gutartigen Schilddrüsenknoten als Alternative zur Operation angewandt werden.
Am Krankenhaus Vilsbiburg besteht seit vielen Jahren das etablierte Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenzentrum. Seit 2014 ist es das einzige über die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) zertifizierte Zentrum in Niederbayern mit erfolgreicher Rezertifizierung 2023. Neben der Schilddrüsenchirurgie wird dabei auch seit 2023 ein neues Therapieverfahren angeboten – die Radiofrequenzablation (RFA). Diese Form der Thermoablation kann eine Alternative zu einer Operation sein. Dabei umfassen die Indikationen Schilddrüsenknoten, die Lokalbeschwerden verursachen oder kosmetisch störend sind, autonome Adenome sowie zystische Knoten. Eine gute Indikationsstellung ist essentiell für den Therapieerfolg. Dabei ist diese Therapieform in chirurgischer Hand von großem Vorteil – eben, weil die RFA die Alternative zur Operation ist.
Hintergrund der Thermoablation
Die Thermoablation von Schilddrüsenknoten wird in Deutschland noch eher selten als Therapieoption bei Schilddrüsenknoten eingesetzt. Dabei ist es ein etabliertes Verfahren, welches vor 20 Jahren zuerst in Asien angewandt wurde.
Für wen ist eine RFA geeignet?
Die Radiofrequenzablation ist zur Behandlung gutartiger Schilddrüsenknoten geeignet, die lokale Beschwerden (z.B. Globusgefühl, Druck im Hals) verursachen oder kosmetisch stören sind. Dabei ist für einen guten Therapieerfolg die individualisierte Planung der Therapie wichtig. Dies umfasst vor allem eine umfassende Untersuchung mittels unter anderem Sonographie.
- Voraussetzung RFA: benigner Knoten
- Indikation RFA:
- Solide Knoten ab 3 cm Größe
- Knoten mit Lokalbeschwerden und/ oder kosmetischen Beschwerden
- Autonome Adenome
- Zystische Knoten
- Rezidivknoten
Wie läuft die RFA ab?
Die RFA erfolgt im Rahmen eines stationären Aufenthaltes von in der Regel zwei Tagen. Der Eingriff wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Man benötigt für die Einführung der Sonde einen ca. 2 mm messenden Hautschnitt. Es erfolgt dann nach sonographisch gesteuerter fokussierter Punktion des betreffenden Schilddrüsenknotens eine lokale Erhitzung von mindestens 60 °C. Durch diesen thermischen Effekt wird eine irreversible Koagulationsnekrose erzeugt, mit anschließender Volumenverkleinerung des Schilddrüsenknotens von bis zu 80%. Der Therapieeffekt tritt über einige Monate ein. Eine Vollnarkose ist nicht notwendig. Die Dauer des Eingriffes richtet sich nach der Knotengröße. Der große Vorteil dieser Methode ist, dass durch die gezielte Therapie das restliche Schilddrüsengewebe seine Funktion behält und damit häufig keine Schilddrüsenhormontherapie nach der RFA notwendig ist.
Was ist im weiteren Verlauf zu beachten?
- Im Verlauf sollte eine Kontrolle der Schilddrüsenwerte erfolgen. Dabei ist in der Regel keine Einstellung mit Schilddrüsenhormonen notwendig.
- Die Dauer einer Krankschreibung beträgt ca. eine Woche.
- Da der behandelte Knoten im Verlauf an Größe verliert, sind zudem sonographische Kontrollen nach drei, sechs und 12 Monaten empfohlen.