Menü
Auf der Seite suchen:
Suche Suchfeld öffnen und schließen
Einblicke

Schilddrüsenüberfunktion – wenn man sich selbst nicht mehr kennt

Viele unserer Körperfunktionen - insbesondere der Stoffwechsel - werden von den Hormonen beeinflusst, welche die Schilddrüse produziert.

Wird durch eine Erkrankung die Produktion und Abgabe der Hormone ins Blut gestört, hat dies enorme Auswirkungen. Durch eine Schilddrüsen-Überfunktion, wenn also zuviel Schilddrüsenhormon produziert und abgegeben wird, können vielfältige Symptome auftreten, die Betroffenen das Gefühl geben "sich selbst nicht mehr wiederzuerkennen".

Die Schilddrüse produziert Schilddrüsenhormone und beeinflusst so viele Körperfunktionen – insbesondere Stoffwechselvorgänge. Normalerweise wird die Produktion und Abgabe von Schilddrüsenhormonen in die Blutbahn vor allem von der Hirnanhangsdrüse gesteuert. Verschiedene Erkrankungen können diese Regulationsmechanismen stören. Wenn zu viel Schilddrüsenhormon produziert und ins Blut abgegeben wird, spricht man von einer Schilddrüsenüberfunktion. 

Eine Schilddrüsenüberfunktion kann vielfältige Symptome hervorrufen, die mitunter so stark ausfallen, dass man „sich selbst nicht wiedererkennt“. Dazu gehören:

     

  • Herzrasen und Herzrhythmusstörungen
  •  

  • vermehrtes Schwitzen und Wärmeintoleranz
  •  

  • Haarausfall
  •  

  • feines Zittern der Finger und Muskelschwäche
  •  

  • Nervosität, Reizbarkeit und emotionale Labilität
  •  

  • Rastlosigkeit und permanente Erschöpfung
  •  

  • beschleunigte Magendarmpassage mit krampfartigen Beschwerden und Durchfall
  •  

  • Gewichtsabnahme
  •  

  • Osteoporose
  •  

  • Störungen der sexuellen Funktionen
  •  

Insbesondere während einer Schwangerschaft kann eine unbehandelte Schilddrüsenüberfunktion zu Komplikationen führen, da sie das Risiko für kindliche Missbildungen und Fehlgeburten erhöht. 

Eine Schilddrüsenüberfunktion entsteht durch verschiedene Ursachen:

     

  • Autonome Adenome: einer oder mehrere „heiße“ Schilddrüsenknoten
  •  

  • Disseminierte Autonomie: viele (sehr kleine) heiße Knötchen
  •  

  • Morbus Basedow: Autoimmunerkrankung, durch welche die Schilddrüsenfunktion stimuliert wird
  •  

  • Autoimmunthyreoiditis: Chronische Entzündung der Schilddrüse, die zu Zellzerstörungen und in der ersten Phase der Erkrankung zu einer unkontrollierten Ausschüttung von gespeichertem Schilddrüsenhormon in die Blutbahn führt (z. B. „Hashimoto“). 
  •  

Zur Diagnose einer Schilddrüsenüberfunktion wird Blut abgenommen. Weitere diagnostische Maßnahmen sind eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse sowie eine Schilddrüsenszintigraphie als Funktionsdarstellung der Schilddrüse. Bei einer schweren Überfunktion oder entsprechenden Beschwerden ist eine Behandlung erforderlich. Dafür stehen drei verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung: die medikamentöse Therapie mit Schilddrüsenblockern, die Radiojodtherapie und die Operation. Die Operation wirkt am sichersten und schnellsten. Sie ist indiziert, wenn andere Therapieoptionen nicht durchgeführt werden können oder nicht hinreichend wirken.