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Schilddrüsenknoten - müssen alle operiert werden?

Schilddrüsenknoten verursachen meist keine Beschwerden, können jedoch eine lebensbedrohende Schilddrüsenüberfunktion auslösen.

Knoten gehören zu den häufig vorkommenden Veränderungen an der Schilddrüse. Meist verursachen sie keine Beschwerden, sie können jedoch eine Schilddrüsenüberfunktion auslösen, die lebensbedrohend sein kann. Eine Untersuchung der Symptome sowie eine genaue Diagnostik ist sehr wichtig, um die richtigen therapeutischen Konsequenzen ziehen zu können. Die Chefärztin der Klinik für Endokrine Chirurgie am Krankenhaus Vilsbiburg, Privatdozentin Dr. med. Kirsten Lindner, gibt Antworten auf die drängendsten Fragen zu Schilddrüsenknoten.

Frau PD Dr. Lindner, müssen Schilddrüsenknoten immer operiert werden?

PD Dr. Lindner: Schilddrüsenknoten treten nicht selten als reiner Zufallsbefund im Rahmen einer Check-Up Untersuchung auf. Bis zu einem Viertel aller Patienten in Deutschland sind dabei betroffen. In erster Konsequenz sollte eine Laborabnahme mit Bestimmung der Schilddrüsenwerte erfolgen, um die Funktion der Schilddrüse zu kontrollieren. Neben der Sonographie der Schilddrüse kann eine Szintigraphie einen weiteren Überblick über die Funktionsbereiche der Schilddrüse ermöglichen. Grundsätzlich sind die meisten Schilddrüsenknoten harmlos, nur selten verbirgt sich dahinter ein Schilddrüsenkrebs.

 

Welche Symptome begleiten Schilddrüsenknoten?

PD Dr. Lindner: Schilddrüsenknoten können durch ihre Größe oder auch ihre Lage mechanische Beschwerden verursachen. Diese äußern sich unter anderem mit einem Druck- und Kloßgefühl im Hals, Räusperzwang, Atem- oder Schluckbeschwerden. Bösartige Veränderungen der Schilddrüse führen meist nicht zu eigenen Symptomen, aufmerksam werden sollte man jedoch bei schnellem Knotenwachstum und neu aufgetretener Heiserkeit. 

 

Wie werden Schilddrüsenknoten diagnostiziert und behandelt?

PD Dr. Lindner: Eine Ultraschalluntersuchung gibt Hinweise darauf, ob es sich um eine krebsverdächtige Veränderung handelt. Endgültig können gut- und bösartige Knoten nur durch eine mikroskopische Gewebeuntersuchung unterschieden werden. Zell- oder Gewebeproben können mit einer Nadel entkommen werden (Feinnadelpunktion, Stanzbiopsie) – so lässt sich gegebenenfalls eine Operation vermeiden. 

 

Wann empfiehlt sich eine Operation?

PD Dr. Lindner: Wenn keine Überfunktion vorliegt, keine mechanischen Beschwerden bestehen und kein verdächtiger Knoten nachweisbar ist, muss nicht operiert werden - im weiteren Verlauf sollten aber bekannte Schilddrüsenknoten zumindest jährlich mittels Ultraschalluntersuchung kontrolliert werden. 
Eine Operation von Schilddrüsenknoten ist sinnvoll bzw. notwendig, wenn ….

     

  • Schilddrüsenkrebs nachgewiesen ist oder aber nicht sicher ausgeschlossen werden kann 

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  • mechanische Beschwerden bestehen 

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  • eine Überfunktion nicht anders behandelbar ist. 

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