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Hebammenkreißsaal

Für natürliche, gesunde und sichere Geburten

Im Jahr 1985 hat die Weltgesundheitsorganisation eine Erklärung veröffentlicht, in der die natürliche Geburt empfohlen wird. Auch heute gilt: Eine Geburt ist ein Ereignis, bei dem oft kein medizinisches Eingreifen notwendig ist. Deshalb wurde in Deutschland in den 2000er Jahren das Konzept des Hebammenkreißsaals eingeführt. Dabei handelt es sich um ein Zusatzangebot zu den bestehenden ärztlich geleiteten Kreißsälen. Laut Hebammengesetz §4 und bayerischer Berufsordnung für Hebammen §2 sind Hebammen ausdrücklich dazu befähigt, normale Geburten eigenständig und ohne ärztliche Hilfe zu betreuen, den Geburtsverlauf zu überwachen sowie Mutter und Kind nach der Geburt zu versorgen. 

Im Hebammenkreißsaal ist die enge 1:1 Betreuung durch eine Hebamme während der gesamten Geburtsarbeit vorgesehen. Durch diese kontinuierliche Zusammenarbeit können die Gebärende, ihre Begleitperson und die Hebamme anstehende Entscheidungen nach ausführlicher Abwägung gemeinsam und in Ruhe treffen. So kann jede Frau ohne Zeitdruck den individuellen Weg zur Geburt ihres Kindes gehen. In der letzten Phase der Geburt kommt eine zweite Hebamme mit dazu. Durch die intensive Beobachtung und Betreuung durch eine Hebamme können Risiken, die während der Geburt auftreten, in der Regel frühzeitig erkannt und behandelt werden, so dass die Interventionsrate im Hebammenkreißsaal sehr gering ist. Nach der selbstbestimmten Geburt hat das Bonding – also der Bindungsaufbau und das Kennenlernen der jungen Familie – oberste Priorität. 

Unser kompetentes ärztliches Geburtshilfe-Team ist rund um die Uhr im Haus und kann bei unerwarteten Komplikationen oder auf Wunsch jederzeit hinzugerufen werden. Ein Ja zum Hebammenkreißsaal bedeutet kein Nein zur Ärztin/zum Arzt. 

  • Die Vorteile der natürlichen Geburtaufklappeneinklappen
    • Das Liebeshormon Oxytocin wird während der Geburt in ruhiger Atmosphäre ausgeschüttet und fördert regelmäßige, effektive Wehentätigkeit.
    • Nach der Geburt regt es die Rückbildung und den Milchfluss an und sorgt für eine enge Bindung zwischen Mutter und Kind.
    • Das frühzeitige Stillen sowie das ausführliche Bonding stärken zudem das Immunsystem und die Darmflora des Kindes.
    • Durch die Wehen und die vaginale Geburt werden die ersten Atemzüge des Kindes erleichtert – es kommt seltener zu Atemwegsstörungen nach der Geburt.
    • Der Kontakt mit den schützenden Bakterien der Vaginalflora stärkt langfristig das Immunsystem und senkt das Diabetes-Risiko.
    • Die Mutter erholt sich rasch und kann sich schnell selbstständig um ihr Baby kümmern.
    • Die Komplikationsrate in nachfolgenden Schwangerschaften ist nach einer natürlichen Geburt geringer.
  • Wer für den Hebammenkreißsaal in Frage kommtaufklappeneinklappen
    • Gesunde Frauen
    • Unauffälliger Schwangerschaftsverlauf
    • Gesundes Kind
    • Wunsch nach einer natürlichen Geburt
  • Ausschlusskriterienaufklappeneinklappen
    • Schwangerschaftsdiabetes
    • Ein vorangegangener Kaiserschnitt
    • Die Einnahme von starken Medikamenten
    • Schwere Grunderkrankungen der Frau

    Unser bewährter ärztlich geleiteter Kreißsaal, in dem ebenfalls rund um die Uhr eine erfahrene Hebamme anwesend ist, steht natürlich weiterhin in gewohnter Weise für alle Frauen zur Verfügung.

  • Geburt im Hebammenkreißsaal – wie läuft das ab?aufklappeneinklappen
    • Bis 28. SSW: Telefonische Anmeldung zum Erstgespräch bei der Kreißsaalhilfe 
    • 30.-32. SSW: Erstgespräch mit einer Hebamme und einer Gynäkologin: Ausführliches Anamnese-Gespräch und körperliche Untersuchung durch die Hebamme sowie eine fachärztliche Untersuchung, um festzustellen, ob der Hebammenkreißsaal die geeignete Betreuungsform ist.
    • 37. SSW: Zweitgespräch mit einer Hebamme: Körperliche Untersuchung und erneutes Anamnese-Gespräch; Geburtsplanung mit Aufklärung über die Methoden zur Schmerzerleichterung im Hebammenkreißsaal.
    • Ab der 38. SSW (37+0 SSW): Aufnahme zur Geburt im Hebammenkreißsaal. 
    • Bei Überschreitung des errechneten Geburtstermins: Alle zwei Tage Kontrolle mit Hebamme und Facharzt mit Entscheidung über individuelles Vorgehen.
    • Ab ET+10: Geburt im ärztlich geleiteten Kreißsaal

    Sollten zu irgendeinem Zeitpunkt in der Hebammenbetreuung Komplikationen auftreten, können wir jederzeit einen Gynäkologen zu Rate ziehen und die Frau in die interdisziplinäre Betreuung überleiten. Ebenso, falls während der Geburt der Wunsch nach starken Schmerzmitteln oder einer PDA auftritt. Dies ist weder mit einem Orts- noch mit einem Hebammenwechsel verbunden. Durch unsere Strukturen im Krankenhaus steht im Notfall rund um die Uhr ein komplettes Team aus Gynäkologen, Anästhesie und OP-Pflege zur Verfügung.

Haben Sie noch Fragen?

Welche Betreuungsform und welcher Geburtsort geeignet sind, wird jeweils individuell in zwei ausführlichen Gesprächen mit der Schwangeren besprochen. Unterstützung erfahren Sie durch erfahrene, professionelle Hebammen. 

Telefonische Anmeldung zum Erstgespräch: Die Kreißsaalhilfe ist unter der Telefonnummer 08741/60 - 3369 zu erreichen.

Die Geburtshilfe Vilsbiburg bietet jeden Monat einen Informationsabend für werdende Eltern an. Die nächsten Termine finden Sie auf unserer Veranstaltungsseite