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Hauttransplantation

Hautverpflanzung

Die Transplantation von Haut stellt ein bewährtes Mittel dar, um vor allem oberflächliche Wunden und Defekte zu verschließen. Die Haut kann unterschiedlich dick entnommen werden. Man unterscheidet im Wesentlichen Vollhauttransplantate und Spalthauttransplantate. Spalthauttransplantate sind relativ dünn (ca. 0,2-0,4mm) und beinhalten nur die oberflächlichen Anteile der Haut. Die Entnahme erfolgt in Höhe der sogenannten Lederhaut, die die Hautanhangsgebilde wie Haarbälge und Schweißdrüsen enthält. Von diesen Hautanhangsgebilden geht nach der Spalthautentnahme das Nachwachsen der entfernten oberen Anteile der Haut aus. Spalthauttransplantate werden mit speziellen Entnahmegeräten z.B. am Oberschenkel entnommen und anschließend in die Wunde verpflanzt. Die Entnahmestelle ähnelt einer Schürfwunde und heilt meist innerhalb von zwei bis drei Wochen spontan ab. Um das Transplantat zu vergrößern, wird es gelegentlich in eine Gitterform überführt.

Die deutlich dickeren Vollhauttransplantate nehmen an der Entnahmestelle die gesamte Lederhaut (Dermis) mit den Hautanhangsgebilden mit. Im Gegensatz zu den Spalthauttransplantaten kann die Haut nach Entnahme eines Vollhauttransplantates nicht nachwachsen. Aus diesem Grund muss man die Vollhautentnahmestelle zunähen. Dieser Unterschied zum Spalthauttransplantat bedingt auch, dass man deutlich weniger Vollhaut gewinnen kann, da man die Entnahmestelle immer verschließen muß. Dafür ist das Transplantat widerstandsfähiger und neigt weniger zu Vernarbungen.

Sämtliche Hauttransplantate werden nach der Transplantation vom Wundgrund ernährt. Dies hat zur Folge, dass sich bei schlechten Durchblutungsverhältnissen der Wunde die Erfolgsaussichten für ein Einheilen verschlechtern. Heilt das Transplantat ein, ist es nach ca. drei Wochen zunehmend belastungsfähig.

Für tiefe Gewebedefekte und Wunden sind Hauttransplantate auf Grund ihrer Dicke und eingeschränkten Gewebeeigenschaften nur bedingt geeignet. In diesen Fällen muss meist Gewebe aus der Nachbarschaft verschoben (lokale Lappenplastik) oder von einer anderen Körperstelle transplantiert werden (freie Lappenplastik). Welche Methode letztendlich für den jeweiligen Defekt die geeignetste darstellt, wird in einem ausführlichen Gespräch mit dem Patienten festgelegt.