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Sehnenscheidenentzündung

Tenosynovitis, Tendovaginitis, Peritnedinitis

Bei der Sehnenscheidenentzündung handelt es sich um einen entzündlichen Zustand des Gleitgewebes der Sehnen. Damit die Sehnen in ihrem Verlauf ohne größere Reibungsverluste im Gewebe hin und her gleiten, sind sie von einer speziellen Gleitschicht umgeben. Dieses Gewebe kann im Rahmen von Infektionen, rheumatischen Erkrankungen oder mechanischer Überbeanspruchung entzündlich reagieren.

Die Diagnose Sehnenscheidenentzündung ist jedoch häufig eine Verlegenheitsdiagnose, unter der unspezifische Schmerzen am Handgelenk und Unterarm zusammengefasst werden. Vielfach verstecken sich dahinter ganz andere Erkrankungen, die einer spezifischen Therapie bedürfen und eventuell übersehen werden, wenn man nur die Sehnenscheidenentzündung behandelt.
 


Ursachen

Mechanische Überbeanspruchung

Durch wiederkehrende monotone Belastungen sowie sportliche oder berufliche Überlastungen kann sich das Gewebe als Reaktion darauf entzündlich verändern.


Rheumatische Sehnenscheidenentzündung:

Bei Rheuma handelt es sich um eine entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der sich v.a. Sehnengleitgewebe und Gelenkinnenhaut stark vermehren und angrenzende Strukturen zerstören können. Bei der rheumatischen Sehnenscheidenentzündung kann das Sehnengleitgewebe in die Sehnen hineinwachsen und die Sehne damit so schwächen, dass sie letztendlich reißt.


Infektion:

Selten können bakterielle oder virale Infektionen zu einer Sehnenscheidenentzündung führen. Gerade bei bakteriellen Infekten zeigt sich meist ein schnell voranschreitendes Krankheitsbild mit massiven Beschwerden. Hier ist eine schnelle Therapie z.B. mit Antibiotika von größter Bedeutung.
 


Beschwerden

Meist klagen die Patienten über belastungsabhängige Schmerzen am Unterarm und Handgelenk. Wird die Hand über längere Zeit geschont, verschwinden die Beschwerden allmählich. Dies gilt jedoch nur für die Sehnenscheidenentzündung bei mechanischer Ursache, also durch Überbeanspruchung.
 


Untersuchung

Für die mechanische Ursache als Auslöser einer Sehnenscheidenentzündung gibt es keine wirklich verlässlichen objektivierbaren Untersuchungsmethoden. Letztendlich muss man alle anderen in Frage kommenden Diagnosen ausgeschlossen haben, da die Sehnenscheidenentzündung in Ihren Symptomen viele andere Erkrankungen imitieren kann. Typisch sind Schmerzen im Verlauf der Beuge- oder Strecksehnen. Gelegentlich findet man auch eine begleitende Schwellung. Schmerzbedingt können Bewegungsumfang und Kraft vermindert sein.

Zur Abklärung einer rheumatischen oder infektiösen Ursache der Erkrankungen können so genannte Entzündungsfaktoren und Antikörper durch eine Blutuntersuchung bestimmt werden. Jedoch lassen sich diese auch durch die Blutuntersuchungen nicht immer verlässlich bestimmen oder ausschließen (z.B. seronegative rheumatische Polyarthritis).
 


Behandlung

Die Behandlung der Sehenenscheidenentzündung richtet sich natürlich ganz wesentlich nach der ihr zugrunde liegenden Ursache.

  • Behandlung bei mechanischer Ursacheaufklappeneinklappen

    Diese Sehnenscheidenentzündung wird in der Regel konservativ behandelt. Die wesentlichen Pfeiler der konservativen Behandlung sind die Ruhigstellung sowie die Verabreichung entzündungshemmender Medikamente. Die Ruhigstellung soll die mechanische Reizung ausschalten und kann für zwei bis drei Wochen mit einer Gipsschiene oder mit einer vorgefertigten Schiene aus dem orthopädischen Fachhandel (Orthese) durchgeführt werden. Die medikamentöse Therapie kann mit Salben (z.B. Voltarensalbe), entzündungshemmenden Tabletten (Diclofenac, Ibuprofen etc.) oder Einspritzen von Cortison in den Bereich der entzündeten Sehnenscheiden erfolgen. Die Kombination mehrerer Verfahren kann den Effekt positiv verstärken. Eine operative Behandlung ist meist ist nur bei den eigens abgehandelten Sehnenfachentzündungen (Tendovaginitis stenosans, Tendovaginitis stenosans de Quervain) erforderlich.

  • Behandlung bei rheumatischen Ursachenaufklappeneinklappen

    Die Behandlung rheumatischer Erkrankungen erfolgt heute primär medikamentös durch den Internisten/ Rheumatologen. Sollte die Vermehrung des aggressiven Sehnengleitgewebes jedoch fortschreiten, ist die operative Entfernung des Sehnengleitgewebes angezeigt, um ein Reißen der Sehnen zu verhindern. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie im Kapitel Rheuma.

  • Behandlung bei infektiöser Ursacheaufklappeneinklappen

    Bei direkten bakteriellen Entzündungen muss rasch eine antibiotische Therapie eingeleitet werden. Sollten die Entzündungszeichen insbesondere an den Fingern oder der Hand rasch fortschreiten, darf nicht gezögert werden, den Infekt operativ zu sanieren. Eitrige Sehnenscheidenentzündungen sind ein Notfall, der sofort operiert werden muss. Gelegentlich kommt es im Rahmen viraler Erkrankungen zu schmerzhaften entzündlichen Begleiterscheinungen an den Sehnen und Gelenken, die am besten durch entzündungshemmende Medikamente (Ibuprofen, Diclofenac etc.) behandelt werden.


Differentialdiagnose

Wie oben angeführt ist die Abgrenzung der Sehnenscheidenentzündung von anderen Krankheitsbildern mit ähnlichen Symptomen sehr wichtig. Unter anderem können folgende Krankheitsbilder ähnliche Beschwerden verursachen wie eine Sehnenscheidenentzündung:

  • Arthrosen
  • Arthralgien
  • Ganglien
  • Mondbeinnekrose
  • Tennisellenbogen
  • Nervenengpasssyndrome