Menü
Auf der Seite suchen:
Suche Suchfeld öffnen und schließen
Wissen

Herzstolpern, Atemnot und Schmerzen in der Brust

Welche Beschwerden sind unbedenklich? Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden? Oberarzt Dr. Maximilian Winhard gibt Tipps für den Alltag.

Herzstolpern, Atemnot und Brustschmerzen – jedes dieser Symptome für sich alleine oder in Kombination miteinander gehört zu den sogenannten „kardiologischen Leitsymptomen“, das heißt, es sind die bedeutsamsten Anhaltspunkte für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Auch wenn bei den meisten kardiologischen Krankheitsbildern eines oder mehrere dieser Anzeichen auftreten, muss nicht immer eine bedrohliche Erkrankung die Ursache sein.

 

Herzstolpern

„Mein Herz stolpert manchmal – muss ich mir Sorgen machen?“
Herzstolpern ist ein verbreitetes Phänomen. Meistens sind Extraschläge des Herzens, sogenannte Extrasystolen, dafür verantwortlich. Vereinzelte Extraschläge, die das Herz kurz aus dem Takt bringen, sind in den meisten Fällen jedoch völlig harmlos, und das Herz findet ganz alleine zurück in den gewohnten Rhythmus.

Ernst zu nehmen ist das Herzstolpern hingegen, wenn es über einen längeren Zeitraum, also über mehrere Minuten oder Stunden anhält. Oder wenn Herzstolpern gemeinsam mit Symptomen wie Atemnot oder Bewusstlosigkeit auftritt. Dann ist eine ärztliche Abklärung zum Ausschluss ernster Herzrhythmusstörungen angezeigt. Häufige Extrasystolen können zu großer Verunsicherung, aber auch zu einer Schädigung der Pumpfunktion des Herzens führen. Eine ärztliche Untersuchung und Beratung ist in jedem Fall sinnvoll, um ernste Ursachen auszuschließen und Sicherheit zu geben.

 

Atemnot

Wie alle Lebewesen benötigt auch der menschliche Körper Energie, um die Lebensfunktionen aufrechtzuerhalten. Sauerstoff nimmt hierbei eine zentrale Funktion im Stoffwechsel ein und wird uns mit der Atemluft zugeführt. Je mehr wir uns körperlich betätigen, desto mehr Energie und Sauerstoff brauchen wir. Bei körperlicher Anstrengung müssen wir also mehr Atemarbeit leisten, um den Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Bei sehr starker Anstrengung kommen wir „außer Atem“. Das ist völlig normal, und dieser Zustand bessert sich nach kurzer Zeit.

Tritt dieses Gefühl hingegen in Ruhe oder bereits bei geringer Belastung auf, spricht man von Atemnot. Verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen können dazu führen, dass die Zellen trotz intensiver Atemarbeit nicht mit genügend Sauerstoff versorgt werden. Dies kann Ausdruck einer Herzschwäche, von Herzrhythmusstörungen oder eines Herzinfarkts sein. Auch Lungenerkrankungen können sich hinter dem Symptom Atemnot verbergen. Hier ist in jedem Fall eine ärztliche Abklärung notwendig.

 

Brustschmerz

Brustschmerzen sind eines der am häufigsten genannten Symptome in Notaufnahmen. Sie äußern sich als Ziehen, Brennen oder Druckgefühl hinter dem Brustbein, gelegentlich auch als Engegefühl mit Atemnot. Zwar gelten diese Symptome als typisches Leitsymptom eines Herzinfarkts, jedoch steckt nicht immer eine Herzerkrankung dahinter. Im Brustkorb liegen viele Organe, die für die Beschwerden verantwortlich sein können. Plötzlich auftretende Brustschmerzen können von einer harmlosen Magenreizung ebenso herrühren wie von einem verklemmten Rippengelenk oder eben einer lebensbedrohlichen Herz-Kreislauf-Erkrankung. Die Ursachen der Brustschmerzen sind nicht immer einfach voneinander abzugrenzen, besonders nicht für den Betroffenen.

Achtung: Brustschmerzen müssen in jedem Fall von einem Arzt weiter abgeklärt werden – vor allem wenn sie erstmalig oder in ungewohnter Weise auftreten. Hier gilt: Besser einmal zu oft zum Arzt gegangen als einmal zu spät. Wer unsicher ist, sollte den Notarzt (Tel. 112) alarmieren, um im Fall einer ernsten Erkrankung unnötigen Zeitverlust zu verhindern.